Der alte sowie gleichzeitig der neue Landesmeister der Spielleute des TTV e.V. bei den Erwachsenenzügen heißt Spielleute-Union „Frisch voran“ e.V. SG Schmölln / Gößnitz. Nach einem Wechselbad der Gefühle kletterten die Spielleute aus Schmölln und Gößnitz binnen zwei Minuten von Platz zwei, nach ganz oben aufs Treppchen. Die Sensation war perfekt.

Froher Sonnenschein empfing die 12 Spielmanns- und Fanfarenzüge, welche an den 20.Thüringer Landesmeisterschaften des TTV e.V. teilnahmen. Besonders freuen konnte man sich zudem über drei weitere Vereine, die in der sogenannten offenen Wettkampfklasse gestartet waren und ihr Programm darboten. Ein großes Lob gilt den Veranstaltern – Spielmannszug Gehren-Geraberg und Fanfarenzug Ilmenau – auszusprechen, welche eine topporganisierte Landesmeisterschaft im neuen „Hammergrundstadion“ auf die Beine stellten.

Das Los entschied, wie schon im letzten Jahr, dass die anderen Erwachsenenzüge der Landesmeisterklasse vorlegen sollten und es die Sportfreunde aus Ostthüringen bis zum Schluss innehatten, wer der neue Landesmeister werden sollte. Die Spielleute aus Gehren-Geraberg legten mit guten 42,95 Punkten vor, glänzten dabei vor allem im Hautpunkt 1, Wertungsbereich der Flöten. Darauf folgte die Darbietung vom Spielmannszug Sachsensiedlung aus Mühlhausen. Während sich die Spielleute-Union aus Schmölln und Gößnitz bereits vor dem Wettkampfgericht befand, fand die Auswertung der Spielleute der Sachsensiedlung statt. So waren es 45,25 Punkte die es nun zu schlagen galt.
Geschwächt durch einige Ausfälle und einer Neubesetzung des Tim Tomps im Vergleich zum letzten Jahr, trat die Spielleute-Union „Frisch voran“ e.V. mit einer verminderten Auftrittsstärke an. Ein fulminanter Start in die Wertung gelang den Schmöllnern und Gößnitzern mit dem Horntitel „Unter der Trikolore“. Lang einstudierte Showeinlagen zur Umformierung mit den Titeln „British Grenadiers“ sowie „Scotland the Brave“ schmückten den Kürtitel „Saragossa-Medley“ aus. Ein guter Umlauf mit dem Titel „Mussinan-Marsch“ gelang der Spielleute-Union zum krönenden Abschluss.
Nun begann das große Warten, Hoffen und Zittern – Verkündung der Bewertungen – Enttäuschung, denn die genannte Gesamtpunktzahl unterschritt die der Sachsensiedlung nur denkbar knapp mit 0,2 Punkten. Im Anschluss kullerten hier und da schon die Tränen. Doch des einen Leid ist des anderen Freud. Sektkorken knallten im grün-weißen Lager des Spielmannszuges Sachsensiedlung Mühlhausen. Zwei Minuten vergingen, bis sich einige noch einmal das knappe Ergebnis an der Anzeigetafel zu Gemüte führen wollten. Plötzlich rannten die ersten rot-weißen Spielleute aus Schmölln und Gößnitz freudestrahlend zu deren Zelten und Pavillons. Doch was war geschehen? Ganz einfach, die Berechner hatte bei der Verkündung der Gesamtpunktzahl noch nicht den Schwierigkeitsgrad eingerechnet und dieser betrug bei der Spielleute-Union „Frisch voran“ 0,25 mehr Punkte, als die der Sachsensiedlung. So wurde man innerhalb von zwei Minuten vom traurigen, Mine verziehenden Vizemeister ins Wechselbad der Gefühle geschmissen, kletterte mit einem Wimpernschlag von unfassbaren 0,05 Punkten Vorsprung auf 45,3 Punkte und konnte die Sensation Titelverteidigung des Landesmeistertitels perfekt machen. Am Abend feierten die SG Schmölln/Gößnitz ihren erneuten Landesmeistertitel bei der After-Show-Party im Festzelt bevor sie ihre circa eineinhalbstündige Heimreise antraten.
Am Ende gilt es unseren treuen, mitgereisten Fans, welche für ordentlich Stimmung auf den Rängen sorgten, ebenfalls ein großes Dankeschön auszusprechen!

Jean Michel Beyer

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